Den heutigen Haftantritt von Jo in der JVA Ravensburg begleiteten über 120 Genoss:innen aus ganz Süddeutschland.
In einer lautstarken Spontandemonstration zogen wir gemeinsam mit Jo von der Rückseite der JVA zum Ort der Kundgebung im Eingangsbereich. Somit konnte punktuell erreicht werden, den von den Bullen vorgesehen Ablauf zu durchbrechen. Auch der vorgegebene Kundgebungsort war schlicht zu klein und wurde von uns eigenständig auf den Großteil des Parkplatzes vor der JVA erweitert.
Auf der Kundgebung wurden verschiedene Grußworte verlesen, so vom Bundesvorstand der Roten Hilfe, der Plattform Perspektive Kommunismus, der antifaschistischen Aktion Süd, dem 129a-Solikreis aus FFM, der Waterkant Antifa, vom OTFR Tübingen und von unserem Genossen Findus, der aktuell in der JVA Heimsheim sitzt.
Sie alle haben deutlich gemacht, dass Jo in der kommenden Haftzeit in keinster Weise alleine ist und wir als Bewegung mit unserer Solidarität den Versuch der politischen Isolation im Knast ins Leere laufen lassen können. Wie um dieses Bekenntnis nochmal tatkräftig zu unterstreichen, ging während der Reden in der Nähe des Knastes bereits das erste Feuerwerk in die Luft.
Nachdem Jo bereits im Knast war, wurde er weiterhin lautstark mit Parolen gegrüßt und noch vor Ort wurden unzählige Briefe an ihn geschrieben, an denen er sich in den nächsten Tagen noch erfreuen kann.
Mit Jos Haftantritt beginnt eine neue Phase der Solidaritätsarbeit. Hierbei helfen uns Erfahrungen, die bei der Begleitung anderer inhaftierter Genoss:innen gemacht wurden, sowie unsere eigene Erfahrung bei der Begleitung von Jo & Dy während ihrer Zeit in U-Haft. Die Isolation des Knastes über den gesamten Zeitraum der Haft zu überwinden spielt hier eine zentrale Rolle – es muss darum gehen unsere Solidarität kontinuierlich aufrecht zu erhalten, den beiden trotz ihrer räumlichen Trennung an politischen Geschehen zu beteiligen und sie in unseren gemeinsamen Kämpfe zu integrieren.
Jo und auch Dy sind weiterhin ein Teil unserer Bewegung. Die Kämpfe auf beiden Seiten der Knastmauern gehen weiter, auch wenn sie sich in ihrer Intensität und ihrem Charakter unterscheiden. Der Knast ist ein politischer Raum und wir werden beide so gut wie möglich dabei unterstützen diesen Raum zu nutzen, um auch nach den kommenden Jahren im Knast ungebrochen und erhobenen Hauptes wieder zu uns stoßen. Dies erfordert gerade in diesem Fall eine kontinuierliche, intensive Solidaritätsarbeit über einen langen Zeitraum hinweg. Es ist wichtig, dass Jo & Dy über den gesamten Zeitraum ihrer Haft spüren, dass sie Teil einer aktiven politischen Bewegung sind.
Hierfür ist es wichtig, dass verschiedene Formen der Solidarität, wie Briefe, finazielle Unterstützung, Soliaktionen, -botschaften und -bilder ineinandergreifen.